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Im Alleingang erobert der Erzähler des RomansAlexanders Gedanken seine Zuhörer: “Akram Musallam zeigt hier seine Meisterschaft, einen Monolog in den Ausmaßen eines ganzen Romans zu erfinden…. Nur an manchen Stellen entwickelt sich ein Frage- und Antwortspiel mit einem Unbekannten, das nicht über Bestätigung oder Verneinung der Fragen hinausgeht. Später erfahren wir den Namen des Unbekannten: Akram. Zweifelsohne pendelt Akram Musallam, der Autor, zwischen diesem Akram und dem Erzähler hin und her.“
Geboren wurde Musallam 1971 in Talfeet-Nablus. Sein Vater unterrichtete Englisch in der Grundschule des Dorfes. Er wuchs zusammen mit elf Geschwistern in einer Einzimmerwohnung auf und musste sich seinen Schlafplatz in einer der vier Ecken jeden Abend erkämpfen. Eine Treppe zwischen der Küche und dem einzigen Zimmer diente ihm als Schreibtisch – der Geruch der Öllampe steckt ihm noch in der Nase. Nach dem Gymnasium arbeitete Akram Musallam zwei Jahre lang auf einer Baustelle. Heute schreibt er als Redakteur für die lokale Tageszeitung „al-Ayyām“.
An der BirZeit Universität studierte Akram Musallam arabische Literatur, wo er sich vor allem mit dem Werk Nietzsches befasste. Dort machte er die Bekanntschaft mit dem Dichter und Philosophen Hussein Barghouthi, den er später in seinem Roman mit den Worten zitierte: „ Ich schreibe nicht das Schöne, ich schreibe das Unvergessene“.
In seinem Roman verzichtet der Autor auf komplexe Konstruktionen. Alexanders Gedanken besteht aus Erzählungen, die lose miteinander verknüpft werden. Unideologisch und lebendig berichtet der Autor von Alexander – nicht dem „Großen“, sondern dem „wirklichen“ Alexander aus den Augen eines Kindes.